Sucht

Der Süchtige flüchtet in den Rausch,
um seiner Ohnmacht gegenüber den Gefühlen,
von Liebe, Angst und Hass weit zu entfliehen.

Er fürchtet die Liebe, grad so wie den Tod.
Er fürchtet, in Liebe und an ihr zu vergehen,
er fürchtet den Tod.

Fürchtest du Liebe?
Macht sie dir Angst,
nur weil du glaubst, dass sie dich zerstört,
wann immer sie dich auch berührt?

Ist das dein Geheimnis, der Zugang zu deinen wahren Gefühlen?
Ist  Liebe etwas, das dir noch fremd erscheint und unbekannt ist?

Das Wissen von großer Wut in dir
und von blockierender Kraft,
es brodelt und es kocht in dir,
es hat über dich noch Macht.

Flüchtest du dich in den Rausch,
um deiner Ohnmacht zu entfliehen?
Willst du dem Gefühl
so völlig „Ohne Macht zu sein“ entrinnen?

Willst du nicht wissen,
wie es wirklich ist zu lieben,
mit allen sieben Sinnen zu genießen,
auch ohnmächtig zu werden, im Verlangen,
zu sterben in der Liebe Rausch,
dich zu erneuern mit anschließend gutem Gewissen?

Willst du nicht alles gebend leben,
mit allem was zum lieben unweigerlich dazu gehört?

Willst du dich dem Leben und der Wirklichkeit,
im Rauschzustand der Trunkenheit entziehen,
getrennt dich fühlen stets und so allein,
nur immer mit deinen inneren Geistern spielen?

Du spielst Versteck,
du suchst im Narren nur zu necken all die deinen,
all jene, die dir am nächsten sind
und all die andern noch dazu, die dich bewegen und berühren.

Du fürchtest auch,
die Liebe könnte dich ergreifen, dich erwecken,
von deiner Warte aus,
in deiner Sicht verzaubern.

In der von Übersichtlichkeit begrenzten Welt,
im Trauma deiner kindlichen Erscheinung,
glaust du, dass alles, was dich jemals schon verletzte,
der Liebe zuzuschreiben ist.

Doch war es Angst, die dich berührte,
weil man dich lehrte manche Dinge falsch herum zu sehen.
Bedenke, jene die dich lehrten waren selber schon begrenzt,
sie waren selbst zutiefst verängstigt,
sie konnten deinen Kummer nicht verstehen,
genau so wenig, wie sie sich selbst verstanden.

Die falschen Lehrer standen dir zur Seite,
von Kindesbeinen an.

Aus kranker Sicht gelenkt, bist du gewachsen und gezogen,
so wie ein Pflänzchen, das viel Sonne braucht,
warst du zumeist im Schattenlicht.

Hast selber nie den Unterschied erfahren,
zu dem was wahre Liebe,
wahre Freundschaft ist,
als Gegenpol von Angst.

Du zweifelst noch an allem, was du fühlst in dir,
an deiner Macht,
dich zu ergründen und dir zu genügen,
mit allen Schwächen stark genug zu sein.

Doch wirst du dich finden,
wo du beginnst dich immer so zu mögen wie du bist,
egal was andere von dir sagen.

Du suchst nur in der Sucht nach dir
und glaubst du müsstest dich verstecken.
Doch wartet das Leben längst darauf,
das du dich zeigst mit allen Kanten und allen deinen Ecken.

Das Leben selber ist ein Schleifprozess,
es formt dich erst,
wenn du gereift bist schleifen dich zu lassen,
wenn du Kritik zu schätzen weißt
und freundschaflichen Rat zu unterscheiden übst,
von dem was Niedertracht dir abverlangt.

Bedenke, dass schon ganz viele Augen sehen,
was da noch Gutes im Verborgenen in dir steckt.

Sie alle können die Talente schon erahnen,
den wahren Wert der tief noch in dir steckt.
Wie lange willst du weiterhin noch warten,
all diese nun zu zeigen?

Wann, wenn nicht jetzt,
lässt du dich aus dem Trauma verkorkster Vergangenheit erwecken?

Wach auf!

 

Da wo du selbst,
dich immer noch für minderwertig hältst,
was weder stimmt noch wirklich ist,
lebst du in deiner eigenen, fernen Welt,
weit ab von dem was Liebe fühlen lässt,
in dir zurückgezogen wie ein Eremit.

Die ganze Pracht und Herrlichkeit in dir ist schon zu sehen,
da wo der  Widerspruch dich innerlich noch quält,
so wie die Frage, ob du  schuldhaft oder schuldlos bist.

Wirf weg die alten Götzenbilder,
das Mindermaß von deiner Elternschaft,
du bist weit mehr,
als das, auf was du dich begrenzt,
du tust dich schwer mit deiner Eltern Schuldenlast.

Egal was Menschen jemals glauben zu verbrechen,
genau genommen sind sie alle frei von Schuld,
wo sie beginnen schuldlos sich zu lieben,
so wie das Leben sie geschaffen hat.

Sonst müssten alle sich verstecken,
denn jeder hat sein Päckchen Dreck am Stecken,
gemessen stets an dem,
durch welchen Mist er schon gegangen ist.

Wer nur auf sauberen Pfaden geht,
der weiß um die Gefühle nicht und nicht um den Gestank,
den jener Sumpf verbreiten kann, der Angst bewegt
und fürchten lässt noch tiefer in den Sumpf zu rutschen.

Mit Dreck am Stecken hinterfragt so mancher,
warum er überhaupt geboren ist.

Die Mutter hat für dich ihr Bestes stets gegeben,
doch schien das Beste oft für dich nicht gut genug.
Erwartet hast du immer mehr vom Leben,
genommen gern, doch scheinbar viel zu selten hinterfragt,
warum noch mehr zu geben sie kaum fähig war.

Manch eine Mutter, die sich selbst zu lieben außer Stande war,
vermag in ihrer Gekränktheit, die eine Krankheit ist,
auch niemand anderen zu lieben.
Das Einzige was sie ihrem Kindlein,
mit Muttermilch und anderer Nahrung geben kann,
ist ihre eigene Angst vor diesem Leben.

Bedenke manche Mutter hat als Kind erfahren schon Gewalt,
so wie gefühlte Kälte von den eigenen Verwandten.
Das hat schon lange vor deiner Zeit,
zerstört ihre weibliche Persönlichkeit
und auch so mancher Vater ist daran schon zerbrochen.

Ein Schauspiel wird zum Trauerspiel,
wenn Menschen, die Barbaren in die Hände fielen,
in ihrer Persönlichkeit gebrochen sind.

Die Kinder der Kinder von solchen Eltern vermissen
die eigene Persönlichkeit.

Die Angst verbirgt sich hinter Aggression,
auch hinter Taffheit, die gar keine ist,
doch genauso auch in Stille und in Zurückgezogenheit.

Die Angst, sie spielt ein Possenspiel mit uns.
Das dient dem Schutz des eigenen Lebens
und einem Selbsterhaltungszweck,
bis wir erneuert frei von der Angst und liebevoll erwachen.

Womit der Mensch der eigenen Entrückung auch entflieht.

Es ist nicht immer leicht, das zu verstehen,
was du in dir verbirgst,
was jedoch immer wandlungsfähig ist,
wenn du bewusst bei jenen,
die schon liebend sind, die Hilfe suchst.

Denn wahre Liebe wächst auf jener Angst
bricht durch die Angst heraus in freies Leben.

Du fühlst und fürchtest Liebe, wie Kontrollverlust,
wie ein Gefühl der Ohnmacht und der Schwäche,
so wie den Tod.
Glaubst, dass sie dich verletzen kann,
indem sie dich abweisend doch nur falsch versteht.

Wie soll sie auch?
Sie kann dich erst verstehen,
wenn du gelernt hast, deine eigenen Gefühle nüchtern zu sortieren
und alles, was von Angst geprägt ist, hinter dir zu lassen.

Wo Liebe ist, da fehlt der Raum für Angst,
nur immer eines kann den Raum erfüllen
und eines löscht das andere aus.

So braucht es nur ein kleines Fünkchen Angst
und alle Liebe schwindet aus dem Raum,
der deine Wirklichkeit berührt.

Wie kann dein Herz in Liebe nur erwachen,
wo du durch Angst Gefühle ihm entrückst?

Willst du allein nicht sterben,
so stirb an jener Liebe festgemacht und du wirst leben.
Sie nimmt dich mit im Lebensrausch der freien Sinne,
auf eine Reise durch den Tod.

Das Spiel, das treiben Angst und Liebe immer wieder neu,
dich wachsend und entwickelnd zu erneuern,
in jeder neuen Auferstehung,
in steter Wiederkehr.

 

[learn_more caption=“Epilog“ state=“open“] Was mich dabei am meisten stört, ist jene Tatsache, dass in unserer Gesellschaft ein Geschäft mit der Angst noch immer gefördert wird.

Ich denke, es ist für alle Menschen überaus förderlich, wenn in den Nachrichten und in öffentlichen Kommentaren und  Berichten, weit mehr Augenmerk auf das gelegt wird, was Positives zum Ausdruck bringt, als weiterhin Kriminelles und  Negatives über Schlagzeilen verbreitend hervorzuheben und noch weiter auszuschlachten.

Negative Propaganda sollte zensiert und auf ein Minimum beschränkt werden, alles weitere grenzt an Körperverletzung und dient den Machthabern der Angst. Wer sich dafür her gibt, solche Nachrichten zu vervielfältigen, der sollte sich selbst befragen, ob er das, was er damit tut, mit einem reinen Gewissen vereinbaren kann.

Ganz gleich ob Kommentatoren, Nachrichtensprecher, Jornalisten, Politiker und freie Bürger, sie alle stehen in der Pflicht, statt immer nur zu kommentieren, selbstbewusst etwas zu tun, die Öffentlichkeit vor dem Versumpfen zu bewahren. Ein rechtes Maß an positiven Botschaften gehört es in den Vordergrund zu rücken, um verständnisvolles und friedfertiges Miteinander in den Vordergrund zu rücken.

Ich selbst reduziere meinen Konsum an jeglichen Hiobs-Botschaften bereits seit Jahren auf ein Minimum. Seitdem ich dieses tue, bin ich entschieden belastbarer geworden und gleichzeitig um Wesentliches geistig gewachsen.

Ich wünsche mir, dass möglichst viele meinem Beispiel folgen und immer öfter den Fernseher einfach mal abschalten und sich möglichst nur noch auf das begrenzen, was ihnen wirklich Freude macht zu tun. So kann ein jeder etwas dazu beitragen, dass seine Welt wieder besser wird und so kann auch jeder beispielgebend für alle anderen sein.

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Ein Gedanke zu „Sucht

  1. Burkhard Heyn

    LiebeGeesche, danke für diesen Beitrag, es ist ergreifend dies zu lesen und Paralelen zu ziehen, vielen lieben Dank und Frohe Ostern.

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